Philippe Starck

ist der Stardesigner Frankreichs, der sich aber keineswegs um elitäre Künste kümmert, sondern ein »demokratisches Design« schaffen will:

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Philippe Starck

Philippe Starck wird 1949 in Paris als Sohn eines Flugzeug-Konstrukteurs geboren. Er studiert bis 1967 an der an der Ecole Nissim de Camondo in Paris und feiert frühe kreative Erfolge mit den Auftragsentwürfen für Aufblas-Möbel, die er nach Gründung einer eigenen Vertriebsfirma schließlich unter eigenem Namen anbietet. Als Art Director für Pierre Cardin hebt Philippe Starck ab 1969 fast 70 Möbel-Designs aus der Taufe, danach macht er sich als freier Designer selbstständig und begibt sich zunächst aber auf eine große Weltreise. Zurück zu Hause gründet Philippe Starck 1980 erneut eine Vertriebsfirma: »Starck Products« bietet verschiedene innovative und ausgefallene Designermöbel an, die er stets unter einem sehr einprägsamen Namen lanciert. Seine Zielausrichtung hierbei ist das Schaffen eines »demokratischen Designs«. Der breiten Öffentlichkeit wird Philippe Starck 1982 bekannt, als er mit der Neueinrichtung der Privaträume des französischen Präsidenten Mitterand im Elysée-Palast betraut wird. Zwei Jahre später taucht sein Name erneut prominent in Erscheinung, als er die komplette Innenarchitektur des Pariser »Café Costes« übernimmt. Nun ist Philippe Starck in aller Munde und der Designer erhält weitere Innenarchitektur-Aufträge für Hotels, Nachtklubs und Ladeneinrichtungen, die er ganz in der Tradition der französischen »Décoration« oft von der Türklinke bis zu hin allen Möbeln in seinem Design ausstattet. Parallel dazu beginnen sich Möbel- und Accessoires-Hersteller um ihn zu reißen, die mittels seiner Ideen den breiten Massenmarkt erschließen wollen. In den Jahren 1984 bis 1994 entwirft Philippe Starck u. a. für Driade so hervorragende und aufmerksamkeitsstarke Möbel wie die Stühle »Lord Yo« aus Kunststoff-Spritzguss und »Costes«, der auf drei Beinen steht.

Lord Yo Sessel und Costes Stuhl von Philippe Starck

Gegen Ende der 1980er wird Philippe Starck auch im kleineren Preissegment bekannt: Seine Küchen- und Tafel-Utensilien für Alessi – allen voran die Zitruspresse »Juicy Salif« – werden zu Design-Ikonen, daneben kreiert er spektakuläre Motorräder für Aprilia und gegen den Strom der Zeit schwimmende Fernseh-Geräte für Saba mit recylten Gehäusen aus Holz-Pressspan. Gleichzeitig ist diese Ära seines Schaffens diejenige, die Philippe Starck später durchaus kritisch betrachtet. Er bescheinigt ihr ein gewisses Übermaß an Selbstverliebtheit in der Design-Entwürfe entstanden seien, die von schnell wechselnden Modetrends geprägt waren. Entsprechend ist das Design des »Expressionisten« bzw. »Rockstars unter den Designern« heute weitaus ernsthafter bzw. verstärkt auf das Nachhaltige und Dauerhafte ausgerichtet.

Ab Mitte der 1990er Jahre entwickelt der Philippe Starck für den italienischen Möbelhersteller Kartell vor allem Kunstoffstühle wie den berühmten Stapelsessel »Dr. No « und sein Nachfolger »Dr. Yes« oder den innovativ komfortablen »Mademoiselle« Armlehnstuhl. Über weitere Tisch & Stuhl -Konzepte setzt Philippe Starck mit Kartell vor allem in die Entwicklung und Verarbeitung neuer Kunststoffe wie das transparente Polycarbonat, um seine schon jetzt als Designklassiker gehandelten »Louis Ghost« und »Mr. Impossible« Kunststoffstühle zu verwirklichen.

»Ein Designer hat die Aufgabe, zeitloses Design zu schaffen. Um zeitlos zu sein, müssen sie wirklich weit in die Zukunft denken, nicht ins nächste Jahr, nicht in die nächsten zwei Jahre, sondern mindestens 20 Jahre.«

Philippe Starck