Von 1956 bis 1958 designte Arne Jacobsen sowohl das Gebäude als auch die Inneneinrichtung des SAS Royal Hotel in Kopenhagen. Foto: © Jørgen Strüwing, Fritz Hansen

Mid-Century Design – eine Rolle rückwärts?

In der Retro-Welle aufgestiegen und geblieben: Warum bleibt Mid-Century Design modern, fragt sich unser ikarus…design blog

von

Maren Tünker

Veröffentlicht am:

August 14, 2018 00:00

Lesezeit: ca.

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Kaum eine moderne Einrichtung kommt heute ohne diesen schwer angesagten Stühle aus: Die »Eames Plastic Side Chairs« oder »Armchairs« der Schweizer Marke Vitra stehen mal mit metallener »Eiffel«-Basis, mal mit kokett abstehenden Holzbeinen um den Esstisch. Während dieser Entwurf von Ray & Charles Eames für das amerikanische Mid-Century Design stehen, fallen einem die skandinavischen Designklassiker aus der gleichen Zeit, die »Ameise« oder »Serie 7« Stuhl von Arne Jacobsen für Fritz Hansen nicht so schnell ein: Dabei gehören diese skandinavischen Designklassiker ebenfalls zu diesem Stil – wurden in Amerika des Mid-Century Design‌s auch munter miteinander kombiniert.

Arne Jacobsen steht für organisches Design: Drop Stuhl, Die Ameise Stuhl und Serie 7 Stuhl. Foto: © Fritz Hansen

Skandinavisches Design oder die reine Form betonen

Unbescholten liegt der Gründungstein des modernen Designs im Bauhaus der 1920er Jahre – aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt sich in großen Schritten das Leuchten- und Möbeldesign weiter: Es ist schlichtweg der große Bedarf an Möbeln und Leuchten, der diese sprunghafte Entwicklung der Serienproduktion ankurbelt. Ob Hans Wegner, Arne Jacobsen, Børge Mogensen, Nisse Strinning, Eero Aarnio, Poul Henningsen oder Grethe Meyer – alle skandinavischen Designer reduzieren die Form auf das Minimale, stellen den Nutzen in den Vordergrund, ohne aber auf eine ansprechende Ästhetik zu verzichten. Und – sie wagen Neues, fordern die Produktionstechnik heraus. Aber dies mit Erfolg, denn die meisten skandinavischen Haushalte setzen auf die heimische Möbel­produktion damals wie heute.

Drop Stuhl
Farbe: black | Größe: Option 1
Drop Stuhl. Dieser »Tropfen« sieht absolut taufrisch aus, obwohl es sich um einen Originalentwurf von Arne Jacobsen handelt, der bereits 1958 entstanden ist! Der filigrane Kunststoffstuhl mit seinen charakteristischen Linien gehörte – wie die bekannten Designklassiker »Swan« und »Egg« Sessel – zur Ausstattung des renommierten Kopenhagener SAS Royal Hotels, war aber außerhalb dieser Räume niemals käuflich zu erwerben. Mit der Exklusivität hat es nun ein Ende, der dänische Hersteller Fritz Hansen legt den Kunststoffstuhl wieder neu auf, so dass er fortan auch das private Zuhause in vielen wohnlichen Farbalternativen erfreut. Seine spitz zulaufende und körpergerecht ausgeformte Rückenlehne vereint hohe Behaglichkeit mit großer Bewegungsfreiheit. Seine ergonomisch gemütliche Sitzschale in üblicher Sitzhöhe (46 cm) sitzt auf vier filigranen Stahlrohrbeinen, die in farblich abgestimmter Pulverbeschichtung zur Sitzschale betören. Kurzum, der von Arne Jacobsen für Fritz Hansen entworfene Drop Stuhl gesellt sich gerne »Tropfen« an »Tropfen« in einer fröhlichen Runde um den Tisch.

349,00 €

Serie 7 Stuhl chrom
Farbe: lavender blue | Größe: Option 1
Serie 7 Stuhl mit verchromtem Gestell. Der dänische Möbelhersteller Fritz Hansen bewirbt diesen Arne Jacobsen Entwurf als seinen meistverkauften und zugleich als einen ewigen Klassiker aus dem Jahr 1955. Arne Jacobsen hatte sich damals das besonders ausgeprägte Know-how der Hansens bezüglich schichtverleimter Hölzer zunutze gemacht: Er schuf eine Sitzschale, die komfortabel und formschön genug ist, um »dem Siebener« eine breite Palette von Anwendungen zu erschließen. Markant ist die breite »Schulter« der Rückenlehne sowie die angenehm abgerundete »Sitzlippe« an der Vorderkante der Sitzfläche (h 46,5 cm). Dank seines grazilen Metallgestells ist der Arne Jacobsen Entwurf vergleichsweise leicht und stapelbar. Fritz Hansen liefert seinen Designklassiker, den Serie 7 Stuhl, in diversen Furnieren, hier in gefärbter Esche auf verchromten Stahlrohr-Beinen.

489,00 €

Multi-Lite Pendelleuchte
Farbe: messing/schwarz | Größe: Option 1
Multi-Lite Leuchten-Serie. Ihrem Namen macht diese Leuchten-Serie Ehre: Louis Weisdorf entwickelt 1972 diesen ungewöhnlichen Lampenschirm, der auch heute noch mit seinen ausgereiften technischen Ambitionen beeindruckt. Die stählerne Konstruktion besteht aus einem Reflektorschirm in Form einer Halbschale, die sich in zwei Viertelsphären teilen und beliebig um die Mittelachse eines Messingrings schwenken lässt. Auf diese Weise kann der Lichtaustritt gezielt auf- oder abgeblendet werden. Noch variabler wird das heute von Gubi vertriebene Design durch die individuelle Wahl eines Leuchtmittels, da sie eine standardmäßige Fassung (E27) enthält. Multi-Lite Pendelleuchte. Ausgestattet von Gubi mit einer extralangen Zuleitung kann die Pendelleuchte entweder über einem Esstisch oder extra niedrig über einem Couchtisch hängen. Aber bitte nur so hoch aufhängen, dass man locker den Schirm von Hand einstellen kann!

ab 799,00 €

Semi Pendelleuchte
Farbe: schwarz | Größe: Option 1
Semi Pendelleuchte. 1967 absolvieren die künftigen Architekten Claus Bonderup und Torsten Thorup gerade ihr letztes Jahr an der Kopenhagener »Architect School« als ihr Entwurf einer neuen Hängelampe den dänischen »Industrial Design« Wettbewerb gewinnt: Die heute vom dänischen Hersteller Gubi produzierte Hängeleuchte basiert auf der Form eines Viertelkreises, um das kegelförmige Licht einer verspiegelten »Glühbirne« optimal auszuschöpfen – dieses Leuchtmittel galt damals als eines der modernsten und hippsten seiner Zeit. Aber nicht nur die funktionale Schlichtheit des Leuchten-Entwurfes überzeugt, sondern auch die technische Raffinesse: Durch einfaches Verschieben der Lampenfassung bzw. des Schirmes lässt sich die flächige Ausleuchtung des selbst einzusetzenden Leuchtmittels und somit die Intensität des Lichts regulieren. Ausgestattet mit einem runden Baldachin ist die Semi Pendelleuchte von Gubi in den letzten 50 Jahren zum festen Bestandteil öffentlicher wie privater Objektausstattung geworden.

ab 399,00 €

CH78 Mama Bear Sessel
Farbe: grün 0961 | Größe: Option 1
CH78 Mama Bear Sessel. Umarmt einen wie ein riesengroßer Teddybär: 1954 verlängert Hans J. Wegner die Rückenlehne des 1952 entworfenen CH71 Modells nicht nur in der Höhe, sondern stattet die Rückenlehne mit zwei angedeuteten »Ohren« aus – ohne jedoch vom schlanken, optisch leichten, skandinavischen Design seines Vorgängers abzuweichen. Dank seiner organischen Form, die einen im Sitzen umarmt, trägt der Ohrensessel seit Jahrzehnten den beliebten Spitznamen »Mama Bear«. In der Neuauflage stattet Carl Hansen den Ohrensessel einerseits mit FSC®-zertifiziertem Holz an den Armlehnen und Beinen, andererseits mit neuen Fjord Stoffen der dänischen Marke Kvadrat aus. Letztere in Naturfarben nordischer Wälder und Seen auftretend verleihen dem CH78 Sessel von Carl Hansen noch mehr Ruhe, Gelassenheit und Geborgenheit.

4.473,00 €

Beehive Pendelleuchte
Farbe: schwarz | Größe: Option 1
Beehive Pendelleuchte. Ohne schwirrende Bienen, aber klassisch in der Form: Alvar Aalto entwirft 1953 für Artek diese Hängelampe unter der simpel numerischen Bezeichnung »A331« für die finnische Universität von Jyväskylä. Aber die Form erinnert den Betrachter sofort an einen Bienenkorb, so dass sich dieser Spitzname gegenüber der offiziellen Bezeichnung »A331« durchsetzte. Während die breiten Lampenschirm­ringe das Licht abschirmen und innwendig reflektierend verstärken, filtern die schmalen, perforierten Stahlringe das Licht angenehm diffus. Neben dieser seitlichen zarten Abstrahlung trifft die direkte Beleuchtung alles darunter liegende angenehm hell – vom Arbeitsplatz in der Küche bis zum Esstisch. Kurzum, einfach umwerfend die Beehive Pendelleuchte von Artek!

1.260,00 €

A110 Pendelleuchte
Farbe: schwarz/messing | Größe: Option 1
A110 Pendelleuchte. »Käsikranaatti« ist der Zweitname dieses zeitlos schlichten Design‌s: Alvar Aalto konstruiert den schlanken Lampenschirm 1952 für die Innenausstattung der finnischen Ingenieurvereinigung und setzt sie später auch im Rathaus zu Säynätsalo ein. Beides erklärt jedoch nicht den zweifelhaften Zweitnamen »Handgranate« wie auch nicht die Form zweier ineinander gestülpter Zylinder. Während der schlanke Zylinder als Lampendom für die E27 Fassung fungiert, reflektiert der breitere Ring das Licht zur Decke bzw. direkt nach unten. Ein eingesetzter polierter Messingring mildert das Licht, verhindert somit einen direkten Einblick ins Leuchtmittel. Die schlanke A110 Pendelleuchte von Artek spendet vor allem am Tisch schöne Beleuchtung, kann aber auch in Reihe über einem Küchentresen oder entsprechend hoch in einem engen Flur eingesetzt werden.

506,00 €

Grossman Gräshoppa Stehleuchte von Gubi steht für klassisches Midcentury Design. Foto: © Gubi

Mid-Century Design als amerikanischer Dreh- und Angelpunkt

Auch wenn es kaum ein Amerikaner gerne hört, aber das Mid-Century Design kommt in seinen Ursprüngen aus Europa, ein Teil aus der skandinavischen Tradition, ein Teil aus dem Fortschrittsgedanken des Bauhauses. Vermischt mit den amerikanischen Ansprüchen an ein neues modernes Leben entwickeln Designer wie Eero Saarinen, Florence Knoll, Greta Grossman, Isamu Noguchi, George Nelson, Alexander Girard, Ray & Charles Eames – um nur einige zu nennen – mit der gleichen Prämisse Designklassiker: Die Kombination aus bewährten und neu entwickelten Materialien, das Reduzieren auf den wesentlichen Kern in der Gestaltung plus eine gewisse Spielfreude, führt zu überaus ansprechenden Midcentury Design-Entwürfen. Und – das darf man bei aller Lobhudelei nicht vergessen – es ist auch der Werbetrommel einiger amerikanischer Marken, allen voran Herman Miller und Knoll Int. zu verdanken, dass das Mid-Century Design diesen Stellungswert damals wie heute bekommt.

Wire Chair von Ray & Charles Eames: Vitra legt den Designklassiker in neuer Sitzhöhe auf, damit wir ergonomisch angepasst höher sitzen! Foto: © Vitra

Nierentisch & Co – die Fifties und Sixties in Mitteleuropa

Die immense Anfrage an einfachen Möbeln und Leuchten nach dem Zweiten Weltkrieg führt in Deutschland zu keinen gestalterischen Höhenflügen. Zwar wird der skandinavischen Tradition folgend keine schweren, wuchtigen Möbel mehr produziert, sondern eine gewisse Leichtigkeit zieht ein: Der schwere Ohrensessel wird zum Cocktailsessel, die Couch zum Schlafsofa, der Couchtisch höhenverstellbar zum Esstisch, der Buffetschrank zur Vitrine, der Bücherschrank zum filigranen Wandregal. Aber Designklassiker? Zu sehr in den Anforderungen der Zeit verstrickt, zu sehr auf viele kleine Betriebe verteilt. Allenfalls Dieter Rams sticht in den Sechziger Jahren heraus. Während in Italien die europäische Produktion des amerikanischen Mid-Century Design‌s anläuft und nur zaghaft sich ein eigenständiges italienisches Design um Gio Ponti, Joe Colombo und Achille Castiglioni entwickelt, kochen sowohl die Franzosen als auch die Briten ihr eigenes Süppchen mit hier weniger bekannten Designern wie Jean Prouvé, Serge Mouille, Mathieu Matégot, Bernard Schottlander oder Ernest Race, Lucienne und Robin Day.

Ray & Charles Eames entwerfen den Lounge Chair & Ottoman Sessel & Fußhocker, den Vitra nun auch in neuen Maßen offeriert. Foto: © Vitra

Ist das Mid-Century Design retro oder zeitlos?

Eine pauschale Antwort können wir nicht geben, zu verschieden sind die Gestaltungen, als dass wir sie über einen Kamm scheren können. Heute bekannte Entwürfe des skandinavischen und amerikanischen Mid-Century Design‌s zeichnen sich einerseits durch eine durchdachte Konstruktion, hochwertige Materialien und hervorragende Verarbeitung aus, andererseits versuchen die führenden Marken wie Vitra, DCW éditions, Gubi, Louis Poulsen oder Fritz Hansen die Möbel und Leuchten im Sinne der Designer modern zu halten. So werden die Maße der Stühle und Tische, Sessel und Couchtische geringfügig den heute gängigen Körpermaßen angepasst. Materialien werden zugunsten umweltfreundlicher Produktionen variiert, neue technische Anforderungen umgesetzt. Somit entsteht ein Unterschied zum ursprünglichen Original, der aber durchaus gewollt ist! Denn was helfen wundervolle Leuchten in einer Einrichtung, wenn man sich nicht traut, sie zur Beleuchtung unter Strom zu setzen?

Sunburst Clock Wanduhr
Farbe: schwarz | Größe: Option 1
Sunburst Clock Wanduhr. Charmant verspielt gestaltet George Nelson in den 50er Jahren eine Vielzahl an Wanduhren für Vitra, um modernes Design ins für seine Begriffe »angestaubte« Zuhause zu bringen. Ausgehend von dem berühmten Design der »Ball Clock« Wanduhr, die 1948 auf einer Party verschiedener Designer zufällig entstand, kreiert George Nelson 1949 die Sunburst Uhr in verschiedenen Farben: Diese Vitra Uhr zeichnet sich durch ihre zwölf langgestreckten Zacken aus Esche- bzw. Nussbaumholz aus, die wie Sonnenstrahlen um das zentrale, runde Zifferblatt angeordnet sind. Diese Strahlen symbolisieren die Uhrmarken, bieten also die übliche Orientierung des Zeitablesens an, die mittels der zwei pfeilartigen Zeigern in poliertem Metall angezeigt wird. Die Uhren von George Nelson verkörpern in ihrer Vielfalt von Materialien und skulpturalen Formen das Lebensgefühl der modernen, fortschrittlichen 50er Jahre. Vitra bietet diesen über 60 Jahre alten Design-Entwurf mit modernem Quarz-Uhrwerk (inkl. 1,5 V Batterie) an, da die Sunburst Clock Wanduhr immer noch eine erfrischende Alternative zu gewöhnlichen Zeitmessern ist.

445,00 €

Akari 21A Light Sculpture Pendelleuchte
Farbe: natur beige | Größe: Option 2
Akari Light Sculpture Leuchten-Serie. »Das Licht einer Akari leuchtet wie das Licht der Sonne, das durch ein Shoji-Papier gefiltert wird. Die Magie des Papiers verwandelt die kühle Elektrizität zurück ins ewige Licht der Sonne. Damit ihre Wärme auch in der Nacht weiter unsere Räume füllen kann.« Treffender als der Designer Isamu Noguchi selbst kann man kaum seine 1951 für Vitra geschaffene Leuchten-Serie beschreiben, deren Name der japanische Ausdruck für Helligkeit und Licht ist. Über hundert Modelle – von der Tischleuchte über die Stehleuchte bis zur Pendelleuchte – kreierte der amerikanisch-japanische Designer aus feinen Bambusstreifen und Shoji-Papier, das aus der Rinde des Maulbeerbaums gewonnen wird. Alle Lampenschirme dieser Vitra Leuchten-Serie tragen als Zeichen ihres Originalentwurfes ein rotes Signum in Form einer Sonne und Halbmond und das Isamu Noguchi Schriftzeichen. Die Schirme und Gestelle werden auch heute noch bei der japanischen Ozeki Manufaktur in Gifu für Vitra gefertigt. Akari 21A Light Sculpture Pendelleuchte. Wie ein leuchtendes Ufo spannt diese von Isamu Noguchi entworfene Pendelleuchte ihren papierenen Lampenschirm in Ellipsoid-Form auf, den Vitra in unterschiedlichen Größen anbietet: Die Pendelleuchte 21A ist die mittelgroße, ellipsoide Hängelleuchte dieser Serie, in die ein Leuchtmittel einzusetzen ist (Fassung E 27, max. 75 W, empfohlen 60, Kabellänge 220 cm). Die horizontal dicht angeordneten, zarten Bambusstreifen geben der von Isamu Noguchi für Vitra entworfenen Akari 21A Light Sculpture Pendelleuchte ihr typisches Aussehen.

619,00 €

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LTR Occasional Table Beistelltisch
Farbe: nussbaum/schwarz | Größe: Option 1
LTR Occasional Table. Der »LTR Occasional Table« wurde 1950 von Ray & Charles Eames als kleiner, variabler Beistelltisch entworfen. Gerüchte besagen, dass dieser niedrige Couchtisch aus den Übrigbleibseln des »Elliptical Table« entstand. Beide Couchtische haben die von den berühmten »Eames Chair« bekannten verchromten Metallgestelle, die durch ihre zahlreichen Metallverstrebungen äußerst standfest sind und große Belastungen standhalten können. Die Abkürzung »LTR« steht für »Low Table Rod Base«, was übersetzt bedeutet, dass es sich hier um einen niedrigen Tisch mit Rundstangen-Gestell handelt. Die Designer Ray & Charles Eames setzten die kleinen Beistelltische in ihrem Haus auf vielfältige Weise ein, eben »occasional«: einzeln oder in einer Gruppe – mit Gegenständen aus ihrer Sammlung dekoriert oder einfach als Ablage neben Sessel, Bett und Sofa. Zu mehreren nebeneinander angeordnet machen die praktischen Vitra Beistelltische den klassischen Couchtisch überflüssig. Werden sie nicht benötigt, können sie einfach übereinander gestapelt werden. Zu dem standfesten Metallgestell gestalteten die Designer Ray & Charles Eames die dicke Tischplatte in Form eines einfachen Rechteckes mit leicht abgerundeten Ecken. Der Schweizer Hersteller Vitra offeriert nun die kleine Ablage in diversen Ausführungen an: Die Beistelltische kommen entweder mit einem strapazierfähigen Hochdrucklaminat (HPL) beschichtet, in schön gemasertem Holzfurnier, massivem Holz oder Marmor. Bei der exklusivsten Variante wird eine hauchdünne Messingfolie auf die Holzplatte laminiert und mit einer speziellen Blattvergoldung versehen, die mittels einer klaren Beschichtungen geschützt wird.

ab 260,00 € ab 289,00 €

Hang it all Garderobe
Farbe: nussbaum | Größe: Option 1
Original Hang it all Garderobe. Fragt man nach den bedeutendsten Möbel-Designern der Geschichte, wird sein Name als einer der ersten fallen: Charles Eames. Einer seiner wenigen hochpreisigen Originalentwürfe ist diese Wandgarderobe. Ursprünglich entwarf Charles Eames im Jahr 1953 diese Garderobenhaken mit ihren Holzkugeln in kräftigen Farben für Kinder, um sie zu ermuntern, »alle ihre Sachen« aufzuhängen. Längst aber hat sich die originale wie auch originelle Wandgarderobe von Vitra auch in seriösen Erwachsenen-Welten etabliert. Durch die von Charles Eames gewählte, geschickte Anordnung der Haken nebeneinander nicht nur in der Wandebene, sondern auch in der Tiefe, kann die Wandgarderobe Unmengen an Anziehsachen tragen. Auch beim Nebeneinanderhängen von mehreren Garderoben bedachte somit Charles Eames, dass stets exakt die gleichen Haken-Abstände gewahrt werden. Anlässlich des 100-jährigen Geburtstags seiner Ehefrau Ray, die vor allem die heute noch originalgetreu reproduzierte Verpackung gestaltete, bringt Vitra die »Hang it all« Garderobe in einem neuen Farbschemata heraus – hier in natürlichen Farben des Holzes mit schwarzem Drahtgestell.

299,00 €

Eames House Bird Vogelfigur
Farbe: schwarz | Größe: Option 1
Eames House Bird Vogelfigur. Auf ihren ausgedehnten Reisen sammelten die Designer Ray & Charles Eames nicht nur Unmengen von Fotos, sondern auch einzigartige Objekte, gerne auch etwas typisch Regionales aus der Volkskunst. Eines dieser »Fundstücke« ist der sogenannte »Eames House Bird«: Eine schwarz lackierte Vogelfigur in Gestalt einer Rabenkrähe aus der Bergregion der Appalachen im Nordosten der USA, die durch ihr Erscheinen auf unzähligen Möbel-Fotos im Haus von Ray & Charles Eames seit den 1950er Jahren eine gewisse Berühmtheit erlangte. Aufgrund ihres meist auffallenden Erscheinens hat sich Vitra entschieden, diese charmante Vogelfigur in originalen Maßen zu reproduzieren, obwohl sie kein Entwurf des Designer-Paares ist. Vielmehr steht diese Vitra Skulptur für ihr Designverständnis, einen Raum im lockeren »Auswählen & Arrangieren«-Konzept einzurichten. Aber keine Angst: von dieser Rabenkrähe geht kein Unheil aus, in dem die mitteleuropäischen Märchen schwelgen. Die Designer liebten ihren Vogel, der in ihrem Wohnzimmer meist auf dem Boden stand, auch aufgrund seiner positiven Bedeutung in der indianischen Mythologie, in der alle Krähenvögel für Weisheit stehen. Die »Eames House Bird« Vogelfigur wird von Vitra aus massivem Holz hergestellt, lackiert und mit zwei Beinen aus Eisendraht und Augen aus Glas ausgestattet.

ab 229,00 €

PH 5 Contemporary Pendelleuchte
Farbe: hues of blue | Größe: Option 1
PH 5 Contemporary Pendelleuchte. Vielleicht die meistverkaufte Essplatzleuchte Skandinaviens: 1957 kreiert Poul Henningsen für den dänischen Hersteller Louis Poulsen die Ikone aller Pendelleuchten. Mehrere logarithmisch abgestimmte Schirme und Diffusoren bereiten ein warmes, weiches und vor allem blendfreies Licht. Zudem setzt sich der obere Reflektor in seiner umgedrehten Position selbst sehr gekonnt in Szene. Ausgeklügelt ist auch der kleinste Reflektor im Inneren der Leuchte: In der klassisch matt lackierten Hängeleuchte ist um das selbst einzusetzenden Leuchtmittel (Fassung E 27, max. 200 W) ein ausgewiesen farbig lackierter Reflektor, der den direkten Blick auf das Leuchtmittel verhindert. Mit diesem kleinen Trick schafft Poul Henningsen stets eine blendfreie Beleuchtung – perfekt als helles, aber freundliches Stimmungslicht überm Esstisch oder auch Arbeitsplatz. Louis Poulsen offeriert die klassische PH 5 Contemporary Pendelleuchte in zeitgenössischen Mattfarben.

995,00 €

Matégot Coatrack Garderobe
Farbe: schwarz | Größe: Option 1
Matégot Coatrack Garderobe. Der ungarisch-französische Designer Mathieu Matégot (1910 - 2001) macht sich nach Kriegsende als Gestalter von Möbeln und Wandbehängen in Paris einen Namen. Seine dreiarmige Wandgarderobe besticht durch minimalistische Eleganz, hohe Stabilität und technisch präzise Verarbeitung. Über einer schwarzlackierten, runden Wandbefestigung verteilt ein abgerundeter Messingkegel drei schwarzlackierte Garderobenhaken mit auffälligen runden Endanschlägen, die wahlweise auch in rot-weiß-gelber Ausführung von der dänischen Marke Gubi geliefert werden. Die langen Garderobenhaken laden einerseits zum Überwerfen der Jacken, Mäntel und Mützen ein, andererseits können auch optional Kleiderbügel rutschfest eingehängt werden. Gubi liefert in der Neuauflage der originalen Pläne aus den 1950er Jahren den Designklassiker Matégot Coatrack Garderobe in schwarzer oder bunter Ausführung.

179,00 €

Bestlite BL3 Stehleuchte
Farbe: creme | Größe: Option 1
Bestlite BL Leuchten-Serie. Inspiriert vom Bauhaus während seiner Studienjahre entwirft der britische Designer Robert Dudley Best 1930 die Bestlite Kollektion. Zu funktional geprägt für den hiesigen, britischen Geschmack der Zeit geht die Leuchten-Serie zwar bei der alteingessenen Manufaktur Best & Lloyd in Serie und findet auch umfassende Aufmerksamkeit im bekannten Architekturmagazin »Architects‘ Journal«. Berühmt wird die Schreibtischleuchte aber erst, als Winston Churchill sie auf seinem Schreibtisch in Whitehall platziert. 2004 übernimmt der dänische Designvertrieb Gubi die internationalen Produktions- und Vertriebsrechte an der Leuchten-Kollektion. Bestlite BL3 Stehleuchte. Hiermit lässt sich ein Arbeits- und Leseplatz optimal ausleuchten! Entlang einer verchromten Haltestange mit rundem Sockel (ø 28 cm) lässt sich die Stehleuchte BL3 von Gubi stufenlos in der Höhe einstellen. Mittels des Knickgelenks kann der Ausleger von hoher, aufrechter zur nahen, horizontalen Position geschwenkt werden. Ist das Licht immer noch nicht optimal, kann der mattiert pulverbeschichtete Aluminium-Schirm (ø 16 cm, h 14 cm) anhand seines Kugelgelenks in alle Richtungen gedreht werden. Abgerundet wird das direkt erhellende BL3 Leuchten-Design (Fassung E 14, max. 40 W) durch ein ausreichend langes, textilumwobenes Kabel (2,5 m) mit Schnurzwischenschalter, an dem die Bestlite BL3 Stehleuchte von Gubi ein- bzw. ausgeschaltet wird. Perfekt.  

999,00 €

Tripod Clock Tischuhr
Farbe: messing | Größe: Option 1
Tripod Clock Tischuhr. Den Fortschritt und das neue moderne Design in »altmodisch« eingerichtete Räume zu bringen, war ein Ziel des amerikanischen Designers George Nelson. Und Uhren gehörten zu seiner Design-Kampagne genauso wie Leuchten und Designmöbel. Noch weniger verspielt als die späteren »Ceramic Clocks« Tischuhren gestaltete George Nelson 1947 für Vitra die Tripod Clock: Ein heute zeitlos klassisches Uhrendesign in matt gebürstetem Messing. Die Tripod Clock Tischuhr zeichnet sich durch ihr schlichtes, typisch zylindrisches Gehäuse aus. Bestechend an dem kreisförmigen Zifferblatt aus radial gebürstetem Messing sind die auffällig glänzenden Uhrmarken und der pfeilartige, weiße Stundenzeiger, der von einem schlichten, metallenen Minutenzeiger und einem kaum in Erscheinung tretenden Sekundenzeiger in Messing unterstützt wird. Es wäre aber keine George Nelson-Tischuhr für Vitra, wenn dieses schlicht elegante, golden glänzende Gehäuse nicht auf einem filigranen, dreibeinigen Messinggestell stehen würde. Ein bezauberndes Uhrendesign, das von Vitra mit einem modernen batteriebetriebenen Quarz-Uhrwerk ausgestattet wird.

429,00 €

Gutes Design braucht eine Geschichte

Oder drücken wir es anders aus: Nur mit einer Geschichte lässt sich gutes Design in seiner hochwertigen Verarbeitung auch entsprechend seinem Preis vermarkten. Und wenn der Hintergrund allzu dürftig ist, hilft vor allem eine Platzierung in Filmen: Wir erinnern uns gerne an den Hype rund um die »Mad Man« Serie. Auf der Erfolgswelle der Filme wird die Nachfrage kräftig angekurbelt, was wiederum weitere Neuauflagen oder »Reeditionen« alter Designklassiker nach sich zieht – bis wir irgendwann in den staubigen Archiven landen, um nie veröffentliche Entwürfe mit neuer Technik zum Leben zu erwecken. Auch eine gute Story...

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