WMF

steht als »Württembergische Metallwaren-Fabrik« für feine Besteck-, Geschirr- und Haushaltsgeräte-Serien
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WMF

Die »Württembergische Metallwaren-Fabrik«, kurz WMF, feierte 2003 ihr 150-jähriges Firmenjubiläum: 1853 gründet der Müller Daniel Straub aus Geislingen gemeinsam mit den Brüdern Schweizer die gemeinsame Firma »Straub & Schweizer«. Zu diesem Zeitpunkt war Straub bereits als Hersteller von Mühlenturbinen erfolgreich. In seinem neuen Unternehmen wirkt er für die Wünsche des frühen Konsumzeitalters, indem er metallene »Tafelgeräte«, also Bestecke, produziert. Das Geschäft mit den nach zeitgenössischen Idealen der Renaissance, des Barock und Rokoko gestalteten Produkten floriert: 1868 wird in Berlin die erste Filialie eröffnet, 1880 zählt das Stammwerk rund 200 Mitarbeiter, der Katalog verzeichnet fast 1.000 Artikel. Im gleichen Jahr schließt sich Straub mit der Esslinger »Ritter & Co« zusammen und firmiert von nun an unter dem heute berühmten Namen. Die Partnerbetriebe der WMF ergänzen sich ideal, da Ritter über moderne Technologien, das galvanische Versilberungsverfahren, und Straub über rentablere Herstellungsmethoden verfügt.

WMF steht für ausgezeichnete Bestecke wie das auf diesem gedeckten Tisch zu sehende Iconic Besteck samt formidablen Besteckkasten. © WMF

Eine Ausbeutung von Arbeitskraft betreibt das Unternehmen dabei nicht, ganz im Gegenteil: Bereits 1887 hat es einen eigenen Wohlfahrtsverein mit Betriebskrankenkasse, Unterstützungsfonds, Werkswohnungen, Badeanstalt, Werkszeitung und einer Sparkasse. Das Wachstum ist auch einer geschickten Innovations- und Diversifikationspolitik zu verdanken. Um in dem Unternehmenszweig »Essen & Trinken« besser positioniert zu sein, baut WMF auf seinem Firmengelände eine Glashütte, integriert später eine Keramikwerkstatt und entwickelt ein neues Hartversilberungsverfahren für Bestecke. Um 1910 sind die Geislinger mit Tochterbetrieben in London, Warschau und Wien auch europaweit präsent und beschäftigen allein »im Ländle« rund 4.000 Mitarbeiter. 1927 erblickt »Cromargan« das Licht der Welt: WMF sichert sich die Verwendungsrechte des von Krupp entwickelten V2-A-Stahles zur Herstellung von Tafel- und Küchengeräten – über die nächsten Jahrzehnte wird ist dieser Markenname zum Inbegriff für rostfreien Edelstahl. Nach zweitem Weltkrieg und Wiederaufbau der Fabriken beginnt man nochmals bei Null, aber bereits Mitte der 1950er Jahre sorgt die Nachfrage nach Essen & Trinken-Produkten, speziell den pflegeleichten Cromargan-Produkten für einen rasanten Wiederaufstieg von WMF.

Fester Bestandteil im WMF Sortiment sind die aufregenden Bauhaus Design-Entwürfe der Wilhelm Wagenfeld Edition: vom Eierbecher über Butterdose bis hin zum Streuer-Set, das liebevoll Max & Moritz genannt wird. © ikarus

Zur gleichen Zeit entstehen auch die ersten wahren Designklassiker des Hauses: Wilhelm Wagenfeld begründet mit seinen zeitlos eleganten Designer-Entwürfen ebenso wie Günter Kupetz den WMF Stil. 1960 hat das Unternehmen wieder 5.800 Mitarbeiter und gründet regionale Zweigwerke. Eines stellt von nun an die Kochgeschirre unter der eigenen Zweitmarke »Silit« her. 1970 erwirbt WMF eine Messerschmiede und kann seine Bestecke nun erstmals mit eigenen Klingen ausstatten, in der Folgezeit unternimmt man große Schritte zur Internationalisierung und Logistik. Zudem werden bis Ende des Jahrhunderts zahlreiche namhafte Tochtergesellschaften gegründet. Pünktlich zum Jubiläum wird 2002 ein »Kommunikationszentrum« eingeweiht, das bis zu 300 Personen Platz für Seminare, Schulungen und internationale Konferenzen bietet. In den letzten Jahren weitet WMF sein Essen & Trinken-Sortiment um schicke Konzepte für Aufbewahrung aus und investiert in die Entwicklung innovativer Küchen-Elektrogeräte wie Kaffeemaschine ebenso wie in die Erforschung des »perfekten« Bar- und Essgeschirrs, das in die »Baristo« Geschirr-Serie mündet.